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Ein offenes Ohr für die Bedürfnisse des Gesundheitspersonals

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Wie gelingt ein längerer Verbleib des Pflegepersonals und der Fachpersonen Gesundheit (FaGe) in ihrem Beruf? Im Auftrag der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) des Kantons Freiburg ermittelt die Hochschule für Gesundheit Freibug (HEdS-FR) konkrete kurz- und mittelfristig umsetzbare Massnahmen, um die Attraktivität dieser beiden Berufe zu steigern und den Personalerhalt zu fördern.

Das Interesse der jungen Menschen an einer Pflegeausbildung ist weiterhin gross, doch die Realität in der Praxis führt bei vielen Fachkräften zu einem Berufsaustritt in den ersten fünf Jahren. Ein Grossteil dieser Personen wendet sich anderen Berufen zu: Ein Drittel des Pflegepersonals unter 35 Jahren verlässt den Beruf. Die am 28. November 2021 angenommene Volksinitiative «Für eine starke Pflege» sowie das durch die Covid-19-Pandemie sichtbar gewordene Engagement der Pflegefachpersonen verdeutlichten sowohl die Bedeutung als auch die Beschwerlichkeit des Berufes.

Diese Realität stellt eine grosse Herausforderung für das Gesundheitswesen dar, mit welcher auch der Kanton Freiburg konfrontiert ist. Neben den besorgniserregenden Personalengpässen in der Pflege ist die Situation auch in Bezug auf die Zuteilung der finanziellen Ressourcen problematisch. So sind die von der öffentlichen Hand getragenen Ausbildungskosten für eine Fachkraft immer gleich hoch, unabhängig davon, ob diese ihren Beruf bis zur Pensionierung ausübt oder kurz nach dem Eintritt in den Arbeitsmarkt den Beruf wechselt.

Im Auftrag der GSD führt die HEdS-FR eine Studie zur Ermittlung der Bedürfnisse und Erwartungen der Fachkräfte im Kanton Freiburg durch. Ziel ist es, die wichtigsten Massnahmen für einen längeren Berufsverbleib von Pflegefachpersonen und FaGe im Kanton zu ermitteln. Ein Lenkungssauschuss bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Freiburger Pflegeeinrichtungen, der Berufsverbände sowie der betroffenen Ämter und Dienste der GSD begleitet die Entwicklung dieser Studie. Letztere umfasst hauptsächlich eine Befragung. Diese wird bei allen Gesundheitsfachpersonen des Kantons Freiburg durchgeführt und dient dazu, ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und Verbesserungsvorschläge zu erfassen. Qualitative Interviews und eine Literaturübersicht ergänzen das Projekt. Die Ergebnisse der Studie werden 2023 verfügbar sein.